Viele Unternehmen fahren eine eigene Content Marketing Strategie. Doch was verbirgt sich eigentlich alles hinter dem Begriff und welche Vorteile bietet es? Was gilt es bei einer eigenen Content Marketing Strategie zu beachten? Alles nachzulesen in unserem 1x1 des Content Marketings, von einer Content Marketing Definition bis hin zur erfolgreichen Umsetzung.
Immer öfter verfehlen klassische Werbemaßnahmen ihr Ziel, ganz gleich ob als Fernsehspot, Flyer oder Display Ad. Grund dafür sind Phänomene wie die “Banner Blindness” oder das “Advertising Wearout”, bei denen man so viel Werbung ausgesetzt ist, dass man sie gar nicht mehr bewusst wahrnimmt. Wahrscheinlich kennen Sie es selbst am besten: Sie surfen im Internet und plötzlich ploppt ein Werbebanner auf. Noch bevor Ihnen überhaupt klar ist, was beworben wird, haben Sie bereits das Kreuz in der Ecke geklickt - oder Ihr AdBlocker hat das schon übernommen.
Content Marketing hat sich in den letzten Jahren als Technik etabliert, um mit wertvollen Inhalten auf eine unaufdringliche Art und Weise gezielt die eigene Zielgruppe anzusprechen und damit sowohl Kundenakquise, als auch Kundenbindung zu betreiben. Content Marketing läuft ganz nach dem Motto: Pull statt Push, Inbound statt Outbound, Anlocken statt Jagen.
Der Definition nach ist Content Marketing eine Strategie, bei der selbst erstellte Inhalte die Zielgruppe ansprechen sollen. Diese können dabei informativer oder auch unterhaltender Natur sein und haben letztlich zum Ziel, Neukunden an Land zu ziehen und gleichzeitig Bestandskunden zu halten. Die Themen werden so gewählt, dass sie für die eigene Zielgruppe relevant sind. Deshalb betreiben wir z.B. ja auch kein Modeblog (da fehlt uns als Software-Nerds eindeutig das Know-How), sondern schreiben über Themen rund um das Marketing und den Vertrieb in kleinen Unternehmen.
Außerdem verzichtet man auf Werbung, eine ausführliche Beschreibung des eigenen Top-Sellers fällt also z.B. nicht unter Content Marketing.
"Das beste Marketing fühlt sich nicht so an wie Marketing." - Tom Fishburne (Founder of Marketoonist)
Es geht vielmehr darum, der eigenen Zielgruppe nützliche Informationen zur Verfügung zu stellen, um sie so indirekt vom eigenen Unternehmen und Leistungsangebot zu überzeugen. Wie gesagt, pull statt push.
Ein Beispiel: Nehmen wir an, eine Design-Agentur betreibt ein eigenes Blog und stellt den Artikel “5 Wege zum eigenen Logo” ein. Ein Restaurantbesitzer, der die Einführung eines neues Logos plant und bei seiner Google-Recherche auf diesen Artikel stößt, landet also direkt mal bei der Agentur auf der Website. Bei der zukünftigen Suche nach einer geeigneten Agentur, kann dieser erste Kontakt am Ende den entscheidenden Ausschlag geben, dass diese Agentur auch den Zuschlag erhält.
Die Inhalte können in vielerlei Formate verpackt und auf unterschiedlichen Kanälen verbreitet werden. Das klassische Beispiel für Content Marketing ist das Corporate Blog, auf dem Unternehmen Artikel veröffentlichen und Ihr Know-How zur Verfügung stellen.
Um einen kleinen Überblick darüber zu geben, wie und wo Content Marketing überall zum Einsatz kommt, habe ich mal ein bisschen im Netz gestöbert und ein paar passende Content Marketing Beispiele gefunden:
In den meisten Fällen wird Content auf der eigenen Website veröffentlicht. Videos finden sich zusätzlich häufig bei YouTube wieder und generell lohnt es sich, erstellte Inhalte über Social Media Kanäle wie Facebook oder über den eigenen Newsletter zu verbreiten.
Content Marketing ist im Vergleich zum klassischen Outbound Marketing (Telefonakquise, Display Ads etc.) weniger aufdringlich. Wenn jemand auf Ihre Inhalte stößt, dann nur, weil er es auch will. Der Restaurantbesitzer möchte gerne mehr über die Wahl eines Unternehmenslogos erfahren und findet mit der Designagentur einen Experten auf diesem Gebiet, der ihm wertvolles Wissen kostenlos zur Verfügung stellt. Er wird also nicht direkt von der Designagentur angesprochen, sondern findet von ganz allein den Weg zu ihr. Ein kleiner, aber feiner Unterschied, der bei der heutigen Flut an Werbung nicht zu unterschätzen ist. Und es bieten sich noch weitere Vorteile:
Traffic: Durch die zusätzlichen Inhalte bekommen Sie mehr Besucher auf Ihre Website, was im Optimalfall dann zu mehr Leads und Verkäufen führt.
Markenbekanntheit: Ganz klar - mehr Traffic führt zu höherer Bekanntheit.
Zielgruppenansprache: Viele potenzielle Kunden kennen Ihr Unternehmen noch gar nicht und suchen deshalb auch nicht direkt bei Google nach Ihrem Firmennamen. Sie suchen aber nach Antworten auf ihre Fragen (Stichwort Restaurant-Logo) und finden diese bei Ihnen. Damit erreichen Sie Ihre Zielgruppe ohne größere Streueffekte.
Markenimage: Sie positionieren sich mithilfe Ihrer Inhalte als Experte auf einem bestimmten Gebiet und steigern so Ihre Vertrauenswürdigkeit und Kompetenz. Gleichzeitig ist Content Marketing eben keine Werbung und führt deshalb bei der Zielgruppe zu einer höheren Akzeptanz. Das Gefühl “Die wollen doch nur mein Geld”, wie es bei einer Display Ad entstehen mag, kommt hier gar nicht erst auf.
Social Media: Synergieeffekte zwischen Content und dem Social Web lassen sich einfach nutzen. Sie können den Content auf Social Media-Plattformen wie Facebook oder auch auf XING verbreiten. Zum einen steigern Sie damit die Zugriffe auf Ihre Website, zum anderen erhöhen Sie Ihre Followerschaft in den sozialen Medien. Social Signals, also Shares, Likes usw. sind übrigens auch für Ihr Ranking in Suchmaschinen relevant. Aber dazu mehr im nächsten Punkt.
SEO: Neben Social Signals greifen Suchmaschinen wie Google auf eine große Bandbreite von Ranking-Faktoren zurück. Immer wichtiger: Hochwertiger Content. Google arbeitet mittlerweile mit künstlicher Intelligenz und imitiert menschliches Leseverhalten. Sprich, hochwertige und nützliche Inhalte werden höher gerankt. Zusätzlich werden auch SEO-Faktoren wie die Verweildauer, Backlinks und Keywords positiv beeinflusst. Eine Auflistung der wichtigsten SEO-Faktoren bezüglich und abseits von Content Marketing finden Sie übrigens auch auf unserem Blog.
Kostengünstig: Gerade bei KMU immer wieder ein Thema: Das Marketing-Budget. Auch hier kann Content Marketing als kostengünstige Variante punkten. Ein eigenes Blog kann mit Artikeln aus dem eigenen Know-How-Pool gefüllt werden und kostet lediglich etwas Zeit.
All diese Punkte führen letztlich zu den zwei langfristigen Zielen, die man am Ende des Tages mit Content Marketing erreichen will: Kundenakquise und Kundenbindung. Zum einen machen Sie Interessenten auf sich Ihr Angebot und Alleinstellungsmerkmal aufmerksam und steigern Ihre Conversions. Zum anderen bieten Sie auch ihren bestehenden Kunden wertvolle Informationen und stärken damit Ihre Kundenbeziehung.
Die grundlegende Voraussetzung für den zukünftigen Erfolg Ihrer Content Marketing Strategie sind Ihre Inhalte selbst: Sie müssen hochwertig und für die Zielgruppe relevant sein. Letztlich gilt: Content ist gut, wenn die Zielgruppe ihn für gut befindet. Weitere Erfolgsfaktoren sind:
Content Marketing ist heute kein unentdeckter Stern am Marketing-Himmel mehr. Bei Blogs z.B. ist die Konkurrenz um gefragte Keywords sicher auch nicht kleiner geworden. Am Ende setzen sich aber die besten Inhalte durch. Content Marketing ist und bleibt weiterhin eine attraktive Möglichkeit, seinen Marketing-Mix zu erweitern. Wenn Sie also guten Content liefern können, steht Ihnen nicht mehr viel im Weg...
Interesse an weiteren interessanten Artikeln? In unserer Serie zum Thema Online Marketing sind bisher folgende Beiträge erschienen:
Teil 1.1: B2B-Facebook-Strategie - Wie starte ich das Abenteuer Facebook als KMU?
Teil 1.2: Experteninterview: Facebook-Marketing für Unternehmen im B2B
Teil 2.1: XING-Marketing für KMU - Wie gehe ich einen erfolgreichen XING-Auftritt an?
Teil 2.2: XING-Experteninterview: Leads generieren, Kunden gewinnen
Teil 3: B2B-YouTube-Marketing - Macht YouTube für mein Unternehmen Sinn?
Teil 4: Affiliate Marketing: Definition, Beispiele und Co. aus der Unternehmensperspektive
Teil 5: SEM, SEO und SEA: Tipps und Tricks beim Suchmaschinenmarketing
Teil 5.1: Einfache Suchmaschinenoptimierung - 13 SEO-Tipps
Teil 5.2: SEO für Anfänger - Das Experteninterview zum 1x1 der Suchmaschinenoptimierung
Teil 5.3: Search Engine Advertising (SEA) und Google AdWords - Alles was man wissen muss
Teil 6: Content Marketing: Pull statt Push - Beispiele, Vorteile und Strategie
Teil 7: Ja ich will: Permission Marketing, Opt-In und Opt-Out
Teil 8.1: Der ultimative Leitfaden zum Newsletter-Marketing
Teil 8.2: Experteninterview zum perfekten Email-Betreff
Teil 9: Die Conversion Rate | Definition und Optimierung
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